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[:de]Singapore – the „fine“ city – Teil 4[:]

[:de]Leben in Singapur

Singapur wird nicht nur wegen seiner Sauberkeit als Juwel Asiens bezeichnet, sondern auch weil es die Stadt mit den weltweit höchsten Lebensunterhaltungskosten ist. Wie bereits oben erwähnt sind die Mieten ähnlich denen im Münchner Zentrum. Allerdings verfügen die meisten Wohnungen (nicht HDBs) hier zusätzlich über einen eigenen Pool und Fitnessraum. Getränke in Bars und Clubs sind exorbitant teuer. Man zahlt gern mal 7 SGD für eine 0,2 L Cola in einer der angesagten Bars im sehr westlich angehauchten Ausgehviertel Clarke Quay. Gutes günstiges Essen zu später Stunde findet man eher in Geylang oder Bugis. Dort bewegen sich die Öffnungszeiten der Hawker Centre und Food Courts zwischen 5 p.m. und 4 a.m. Wer also weniger auf Bars und mehr auf Essen und Karaoke steht, ist dort richtig. Jedoch sollte man bei der Wahl des Lokal aufpassen, sonst landet man schnell in einem der hundert Bordelle oder in „Spezial-Karaoke Bars“ bei denen der Gesang eher im Hintergrund steht. Ein Ausflug in die Gegend ist auf jeden Fall empfehlenswert, um auch die andere, nicht luxuriöse Seite von Singapur zu erleben.

Eine weitere Besonderheit findet sich in der Begrünung, obwohl Singapurs Industriebereiche und Wohnviertel schnell weiter ausgebaut werden, legt die Stadt sehr viel Wert auf den Erhalt der heimischen Tier-und Pflanzenarten. Daher können sich Naturfreunde an mehreren sehr großen Parks und nahezu unberührten Naturreservaten erfreuen. Die Locals nutzen zum Abschalten vom hektischen Alltag oft den mitten in der Stadt gelegenen botanischen Garten oder für den im westlichen Ballungszentrum gelegenen chinesischen Garten, während Wanderfreunde im 12 ha großem MacRitchie Reservat die Natur bewundern können. Darin befindet sich auch der 250 m lange TreeTop Walk, der die höchsten zwei Standorte im Reservat über eine Hängebrücke verbindet. [1], [2]

[:de]Singapore - the "fine" city - Teil 4[:]
Keppel Bay View, direkt im Anschluss an den Labrador Park (Naturreservat).

Der öffentliche Personennahverkehr ähnelt, bezüglich des Ubahn-Systems, dem anderer Metropolen wie London, Tokyo, Peking. Es wird weder nach Ringen, noch nach Zonen gezahlt, sondern nach der tatsächlich zurückgelegten Strecke. Das wird durch LEGIC-ähnlichen Karten ermöglicht, die man an Ein-und Ausgängen der U-Bahnhöfe ein-und auschecken muss. Der Betrag wird direkt von der Karte abgebucht, die jederzeit bar oder per Kreditkarte aufgeladen werden kann. Es ist unmöglich in Singapur schwarz zu fahren, was bei den niedrigen Preisen von wenigen Cents für eine Station ohnehin nicht notwendig ist. SMRT Corporation Ltd. ist das Pendant zur MVG, zeichnet sich jedoch durch Pünktlichkeit, kaum Störungen, ein anderes Abrechnungssystem und viele autonom fahrende U-Bahnen aus. Es ist in Singapur auch nicht möglich die Gleise zu betreten, da der gesamte U-Bahnbereich von dem einfahrenden Zug durch eine Absperrung getrennt ist. Zugang zum Zug erhalten die Fahrgäste durch Türen die sich nur an den Türen der Absperrung öffnen. So gut das U-Bahn System auch ist, so seltsam ist Busfahren. Im Unterschied zu Deutschland verlässt man sich eher seltener auf den undurchsichtig erscheinenden Busfahrplan, sondern winkt an einer Bushaltestelle den vorbeifahrenden Bus her. Haltestellen werden in der Regel nicht durchgesagt, sodass es empfehlenswert ist, sich zu merken wo man aussteigen muss. Im Allgemeinem ist der ÖPNV zwar pünktlich, jedoch sehr langsam, sodass man sehr viel Zeit einplanen muss, um morgens rechtzeitig zur Arbeit/Uni zu kommen. Bei Regen verlangsamt sich das gesamte System weiter, was den Groll der recht sensiblen Singapurer auf sich zieht. Ein weiterer Nachteil ist die Arbeitszeit des ÖPNVs, bereits um 11 Uhr abends werden die ersten MRT Stationen geschlossen und ab Mitternacht fährt keine MRT mehr. Busse fahren etwas länger bis kurz teilweise kurz vor 1 Uhr, jedoch sollte man sich nicht allzu sehr darauf verlassen und immer genug Geld für ein Taxi bereithalten. Wer zu den Hartgesonnenen zählt, kann bei den angenehmen Nachttemperaturen von 27 °C jedoch auch unter freiem Himmel übernachten bis die ersten MRTs gegen halb 6 Uhr morgens wieder in Betrieb genommen werden.

 

[1] – https://www.nparks.gov.sg/gardens-parks-and-nature/parks-and-nature-reserves/macritchie-reservoir-park

[2] – https://www.nparks.gov.sg/gardens-parks-and-nature/parks-and-nature-reserves/central-catchment-nature-reserve/treetop-walk[:]