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Zeitgeschichte

Auf den Spuren der OLYLUST

40 Jahre Olylust gibt es in diesem Jahr zu feiern. Doch was ist alles passiert in dieser langen Zeit?

Alles begann 1972 mit den XX. Olympischen Sommerspiele in München.  Seitdem wird das ehemalige Olympische Frauendorf von knapp 2.000 Studierenden bewohnt, die 1974 den Verein Studenten im Olympiazentrum e.V. gründeten.

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1978 schließlich wurde die erste  OLYMPIA LUSTStudentenfasching im Olympischen Dorf veranstaltet.

Wie auf dem Plakat zu sehen ist, fand die erste OLYLUST an 4 Tagen in der Mensa statt, das ist jetzt der Lesesaal im GEZ. Damals befand sich dort tatsächlich noch eine Mensa, die während der olympischen Spiele die Sportler versorgte, wodurch sich auch die heutige Bezeichnung Alte Mensa erklärt.

Schon damals wurde mit echt vernünftigen Preisen für Bier, Schnaps, Cocktails, Sekt, Longdrings usw. geworben. Der Eintritt kostete für alle 5 DM.Auf den Spuren der OLYLUST

Bei der zweiten OLYLUST 1979 unter dem Motto FASCHINGSFEST OLYMPIALUST gab es bereits die erste Preiserhöhung: Mit 6 DM kostete der Eintritt eine Mark mehr als im Vorjahr.

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1980 bekam der Wortteil Lust aufgrund des Plakates der Olympialust eine ganz neue Bedeutung. Dieses sorgte für heftige Diskussionen, weswegen an der TU auf Antrag der TU-Frauengruppe kein Kartenvorverkauf stattfand. Die verschiedenen Meinungen wurden im dorfbladl kontrovers diskutiert: Einerseits begründete der Plakatersteller seinen Entwurf vor allem mit Freizügigkeit und gegen Prüderei, andererseits wurde das Motiv als sexistisch heftig kritisiert. So erregte man sich darüber, dass auf einem solchen Plakat völlig humorlos mit einer nackten Frau geworben wird, um Eintrittskarten zu verkaufen, die in diesem Jahr übrigens 7 DM kosteten. Auf den Spuren der OLYLUST

Mit der Schlagzeile FASCHING MACHT FREI wurden Mitarbeiter für die Oly-Faschings-Gaudi gesucht, wobei der Stundenlohn 10 DM betrug.

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1981 startete das FASCHINGSFEST OLYMPIALUST mit einem Eintrittspreis von 8 DM.Auf den Spuren der OLYLUST

1982 kostete der Eintritt für den FASCHINGSBALL im Olympiazentrum Studentenviertel Oberwiesenfeld 10 DM inkl. 2 DM Verzehrbon. Somit kam es erstmals zu keiner Preiserhöhung gegenüber dem Vorjahr.

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1983 wurde aus der Olympialust beinahe eine Olympiafrust, im November wurde noch immer eine Projektleitung gesucht, was sich wie es im dorfbladl heißt, angesichts der Dimensionen die unser Fasching mittlerweile angenommen hat, als schwierig gestaltete. Mit gleichem Plakatmotiv wie im Vorjahr findet die Olympia Lust schließlich doch noch statt, Eintritt 9 DM.

Im Jahr 1984 wurden Motiv und Eintrittspreise aus dem Vorjahr übernommen. Diesmal fanden zum ersten Mal an 5 Tagen Bälle statt.

Das bekannte Motiv aus den vergangen drei Jahren wurde 1985 abermals verwendet, wobei es um ein weiteres Werbeplakat ergänzt wurde.  Der Eintritt betrug wieder 10 DM inklusive 1 DM Verzehrbon, am Rosenmontag wurden sogar 14 DM fällig. Dafür konnten die Dorfbewohner im Vorverkauf für den ersten Ball Tickets zu 6 DM erwerben. Diese Preispolitik veranlasste einen Dorfbewohner dazu, im dorfbladl einen Leserbrief zu veröffentlichen, indem er das Gewinnstreben der Organisatoren im Faschingsarbeitskreis FAK anprangerte (Olympia Lust für Dorfbewohner?!).

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1986 wird im dorfbladl über glückliche Fische, gestrandete Matrosen und Willy Astors Gastauftritt auf der Olylust berichtet (TANZ AUF DEM MEERESGRUNDE).

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Für die Jobbewerbungen gibt es ein eigenes Merkblatt in dem die Tätigkeit je Vereinsmitglied auf max. 2 Faschingstage begrenzt wird. Der dazugehörige Fragebogen mit angebotenen Tätigkeiten ähnelt dem heutigen digitalen Jobportal bereits sehr.

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FREIEN FLUG DER OLY-LUST heißt es 1987. Dafür wird sogar ein Flugzeug vom Typ Fokker D VII nachgebaut und in der MENSA aufgehängt. Für eine bessere Orientierung gibt es einen Orientierungsplan, der den Aufbau des GEZ vor dem Umbau zeigt.

Auf den Spuren der OLYLUST1988 laden die Burgfräulein zum Olympia-Fasching. Dorfbewohner bekommen an den ersten beiden Bällen 2 Karten zum Preis von einer (10 DM). Die zweiten Freitags- und Samstagbälle kosten 15 DM, der Rosenmontagsball 20 DM.

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1989 heißt es THE GREATEST PARTY IN TOWN oder OLYLUST ’89.

1990 wird mit diesem Plakat nach Helfern für die Dekoration gesucht. Die Olylust startet unter dem Motto Eisenbahn.

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1991 fällt die OLYMPIALUST zum ersten Mal aus. Ereignisse am Golf bezieht sich auf den zweiten Golfkrieg 1990/91, weswegen es Sicherheitsbedenken gibt. Dafür wird im Juli die Oly SOMMER LUST (Sommerfest) veranstaltet.

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1992 wird das Motiv der Olylust 1980 mit dem Kommentar DAS WAR’N NOCH ZEITEN im dorfbladl abgedruckt.

Der Eintritt kostet am Montag mittlerweile 28 DM, Mitarbeiter sind durch dieses T-Shirt zu erkennen.

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Per Anhalter durch die Galaxis ging es auf der Olympia Lust 1993.

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1994 wird neben der Olympia Lust ein immer wieder geforderter Dorffasching für die Dorfbewohner mit freiem Eintritt veranstaltet.

Zur OLY-LUST ’95 wird im Radio mit den Worten die Legende lebt gelockt.

Welcome to the Jungle hieß es 1998. Männer in grellen orangen Overalls auch genannt M.I.O. = Men in orange! sorgten für die Sicherheit.

2001 hat die Spider Murphy Gang nach 1980 ihren zweiten Auftritt auf der OlympiaLust, die unter dem Motto Im Rausch der Tiefe startet.

Underwater World, die OlympiaLust 2002 wurde in der Rekordzeit von 8 Wochen auf die Beine gestellt!Auf den Spuren der OLYLUST

So viele Bayerinnen und Bayern (zumindest den Trachten nach) wie 2003, die dem Motto Auf der Alm, da gibt’s koa Sünd folgten, gab es wohl noch nie im Haus.

Die 25. OLYLUST wurde 2004 unter dem Motto Der Sonne entgegen gefeiert (zur Erinnerung: 1991 gab’s keine OLYLUST, deswegen nicht schon ein Jahr zuvor).

2005 kamen die Damen am Weiberfasching besonders auf ihre Kosten 😉

In vier Nächten um die Welt gehts auf der OlyLust 2006. Mit dem All-time-access erhält man für 33 € Eintritt zu allen vier Bällen.

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heißt es 2007 in Anspielung auf Agent 007 (James Bond).

2008 ist das OlyDorf eine einzige Baustelle, die alten Bungalows werden abgebrochen und durch Neubauten ersetzt. Auf der Olympialust heißt es dazu Alice im Trümmerland.Auf den Spuren der OLYLUST

Ein Rausch durch vier Jahrzehnte lautet das Motto anlässlich der 30. OlympiaLust 2009.

Mit LEINEN LOS, DEM SPAß ENTGEGEN! geht’s zur OlympiaLust 2010.

In den Jahren 2011 und 2012 findet wegen der Renovierung des GEZ keine OLYLUST statt.

Let’s do the OlympiaLust again heißt es deswegen 2013 nach der zweijährigen Pause in Anpielung auf die Rocky Horror Show.

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2014 fällt die OLYMPIALUST erneut aus, dafür gibt’s das dreitägige Olylüstchen – Der kleinen Schwester der Olympialust.

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2015 steht die Olympialust unter dem Motto Back to our Future nach der gleichnamigen Science-Fiction-Film-Trilogie aus den 1980er Jahren, in der passenderweise ein Ausflug ins Jahr 2015 gewagt wird.

2016 kann sich die Olympialust aufgrund ihrer Länge von 4 ganzen Tagen mit dem Titel Größter von Studenten organisierter Fasching Europas schmücken.

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PROBIER’S MAL MIT OLYLUSTIGKEIT (so ähnlich bekannt aus das Dschungelbuch) lautet das Motto 2017. Wer findet den mit dem Motiv bemalten Bungalow?

In diesem Jahr heißt es FOREVER Young auf der OLYLUST 2018 . Passend zum 40-jährigen Jubiläum wurde einer der zwölf Denkmalbungalows, die sich noch im Zustand von 1972 befinden, mit dem diesjährigen Cover bemalt.

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Ich hoffe, dass ich einen interessanten Überblick über diese spannende Zeit geben konnte. Zu den fehlenden Jahren gab es leider keine Informationen, wobei es nur in den Jahren 1991, 2011, 2012 und 2014 keine Olylust gab.

Zu guter Letzt noch ein paar Infos zur diesjährigen Olylust. Stattfinden wird dieses Megaevent auch in diesem Jahr im GEZ,  nur 5 Gehminuten von der U-Bahnhaltestelle U3 Olympiazentrum entfernt. Dort erwarten euch 5 Areas auf über 3.000 m² Veranstaltungsfläche und 4 Tagen Party. Los geht’s am Unsinnigen Donnerstag, 8.2. mit dem WEIBERFASCHING. Weiter geht’s mit DER STUDENTENFASCHING am Freitag, 9.2., dem SAMSTAGSFASCHING am 10.2. und schließlich endet die OLYLUST mit der RED LOVE ROSENMONTAGSPARTY am 12.2.

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Neugierig geworden? Nochmehr Infos & Tickets gibt’s unter www.olylust.de.