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Dorfgespräch Dorfkultur

[:de]Q&A mit dem Studentenwerk: was kam bei der Vollversammlung so raus?[:]

[:de]Die letzten Wochen dürften für viele Oly-Dorfler ereignisreich gewesen sein. Da wäre zum einen der Semesterbeginn, welcher für die meisten höheren Semester eine immer wiederkehrende Mischung zwischen guten Vorsätzen und dem gleichzeitigen Eintritt der „Kein-Bock“-Phase ist, markiert für Erstsemester und Neueinzügler einen aufregenden neuen Lebensabschnitt. Es ist also nicht verwunderlich, wenn die seit Wochen angekündigte (Voll)-versammlung des Vereins der Studenten im Olympiazentrum e.V. letzte Woche Mittwoch (26.10.16) nun doch nicht so voll war wie erhofft. Während ein Großteil der Bewohner bei dem DFB-Pokal Spiel mitfieberte, präsentierte, warb und informierten Haussprecher, Ausschüsse, Vorstände und Betriebe im umfunktionierten Lesesaal. Wie auf jeder Vollversammlung gab es natürlich auch dieses Mal die Möglichkeit Vertretern vom Studentenwerk Löcher in den Bauch zu fragen. Für alle, die leider nicht anwesend sein konnten, hat der KULT Antworten auf die interessantesten Fragen noch mal zusammengefasst.

Er kam so plötzlich wie der Herbsteinbruch dieses Jahres. Die Rede ist vom Um-/Ab-/Neubau der Ehepaar-Appartements im HJK-Bereich. Nach einer E-Mail am 21.09 wurde die Räumung der Kellerabteile in eben jenem Bereich am 30.09 angekündigt und ließen die lang spekulierte Sanierung erahnen. Da allerdings nur ein kleiner Bruchteil aller Bewohner betroffen waren, oder überhaupt wussten, von welchen Kellerabteilen die Rede war, wurde das Ganze schnell vergessen. Einen Monat später dann die zweite E-Mail mit der Bitte, alle Fahrräder in dem Umbau-Bereich zu entfernen. Danach ging es fix, drei Tage nach der E-Mail wurde ein Bauzaun errichtet, der sich von der X-Gasse bis weit vor die P-Gasse erstreckte. Die Bewohner am nicht-Parkseiten-Ende dürfen sich seit jeher über einen wunderschönen Ausblick aus dem „Fenster“ direkt auf die aus Möbelresten, Metallgerüststücken und mehr bestehende Patchwork-Landschaft erfreuen. Aber auch andere Anwohner kommen nicht zu kurz, Baumaßnahmen werden ja bekanntlich von erhöhtem Lärmpegel begleitet, was wiederum die Frage aufwirft: „Wie lang muss ich mir das jetzt antun?“.

Herr Gunia, ein Vertreter des Studentenwerks, beschwichtigte die etwas unentspannte Bewohnerschaft mit der Aussicht auf ein Abschluss der ersten Baumaßnahmen im ersten Quartal 2017. Dies würde dann die Parkstraße unterhalb der Gebäude betreffen. Zu den allgemeinen Sanierungsmaßnahmen wurde nur eine Formulierung von zwei Jahren Bauzeit gewagt. Diese Aussichten schreien natürlich bei dem finanziell angekratzten Münchner Student nach „Mietminderung“ und „Entschädigung“. Leider war nicht der richtige Ansprechpartner vor Ort. Es wurde auf die Hauptverwaltung in der Leopoldstraße verwiesen. Interessant für alle Studenten, die sich selbst erkundigen wollen, ist der Aufruf zum schriftlichen Erfragen der Situation um die Baustelle per E-Mail an den technischen Leiter Herr Risi des Olympiadorfes [E-Mail: marco.risi@stwm.de]

Ein ganz anderes Thema ist der rege in der Facebook-Gruppe kommentierte Legionellen-Befall der Ehepaar-Appartements, deren Bewohner dazu aufgerufen wurden Duschen zu vermeiden (!). Fakt ist, dass die Bakterien nur als sogenanntes „Bioaerosol“ wirklich gefährlich werden können. Leider wird beim Duschen durch Inhalation der feinen Zerstäubung die Infektion der tiefen Lungenabschnitte begünstigt, was zur Erkrankung mit der Lungenentzündung Legionellose führen kann [1]. Das Studentenwerk kündigte auf Nachfrage die baldige Lieferung bestimmter Filter an, die das Legionellen-Problem beheben sollen. Wie das Problem letztendlich entstanden ist, ist jedoch weiterhin unklar. Entgegen der allgemeinen Meinung ist es nicht sinnvoll, 5 Minuten das Wasser auf höchster Temperatur laufen zu lassen. Denn die Süß-und-Salzwasser liebenden humanpathogenen Organismen stellen ihre Vermehrung erst bei 50 – 60 °C ein und werden ab 70 °C zuverlässig abgetötet [1],[2]. Gerade bei stehendem Wasser mit Frischwassernachspeisung kommt es häufiger zu Legionellenbefall. Bei den Ehepaar-Appartements ließ sich dieser Befall bei 10 000 KBE messen (welches Volumen ist mir nicht bekannt). Laut  DVGW-Arbeitsblatt W 551  gilt Wasser mit 100 KBE/100 mL als kontaminiert und sofortiger Handlungsbedarf besteht bei 10 000 KBE/ 100 mL. KBE sind hierbei (Bakterien)-Koloniebildene Einheiten. Dabei ist die Legionellen-Problematik nichts Neues im Olydorf: bereits 2012 „schaffte“ es der Helene-Mayer-Ring 14 in die Presse.

Die Fragerunde wurde mit der Thematik Waschraum abgeschlossen. Wie einige von euch, auch leider am eignem Leib oder in dem Fall an der eigenen Wäsche erfahren haben, gibt es einige schwarze Schafe unter den Studenten/Bewohnern/Gästen, die das Wäsche waschen nicht gerade leicht machen. Da hört man von abgebrochenen Wasch-und/oder Trockner-läufen, verlegten Kleidungsstücken oder im schlimmsten Fall sogar Diebstahl. Als Auslöser des Problems wurden vor allem „Fremdwäscher“ gesehen – Menschen, die nicht einmal die Berechtigung haben hier zu waschen. Um dem entgegenzuwirken wurde über die Installation eines Überwachungssystems geredet und dies durch eine Unterschriftenliste zu Beginn des Jahres umgesetzt. Schon lange wurde über die Installation eines auf Legic-Karten basiertem System diskutiert. Nun wurden die Bewohner geupdated: Das Studentenwerk ist in Kontakt mit der Firma, die für die Betreibung des Waschraums zuständig ist. Allerdings wird auch Bedenken geäußert, ob dies das eigentliche Problem lösen würde. Man könnte den Zugang zum Waschraum mit Legic-Karten ermögichen oder aber nur den Zahlvorgang. Letzteres scheint dabei die sinnvollere Möglichkeit zu sein. Generell wird es wohl noch eine Weile dauern, bis ein neues System im Waschraum zu finden ist, da die ganze Legic-Karten Geschichte nicht zuletzt auch von den Geräten, die zur Verfügung stehen und gestellt werden können, abhängt.

 

Quellen:

[1] – https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/hygiene/wasser/legionellen.htm

[2]- https://www.helmholtz-hzi.de/de/infothek/themenportal/keime_und_krankheiten/legionellen/#content[:]