Selma.
Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal. Hört sich wie ein kleiner Spaß an, aber an diesem Satz ist tatsächlich was dran. Für unsere neue Rubrik OlyDorfSafari haben wir uns nach ein paar Fellnasen, Mietzen und auch exotischeren Vierbeinern umgeschaut, die das Leben der OlyDorf-Bewohner ungemein bereichern. Der erste, ausgefragte miauende Vierbeiner bei uns ist ein recht verspieltes Mädchen names Selma, bald ein Jahr alt und eine deutsche Kurzhaarkatze vom Bauernhof. Im Juli 2019 ist Selma als junges Kätzchen mit ihrer Besitzerin ins olympische Dorf gezogen und macht es sich seither in ihrem Zuhause gemütlich. Frisch eingezogen zeigte sie sich die erste Zeit als ein recht schüchterner Dorfbewohner, erkundete aber rasch nach einigen Wochen ihre Umgebung und konnte es kaum zu Hause erwarten, dass die Haustür aufgeht.
Um ihren Tagesablauf beneiden wir Selma jetzt schon. Tatsächlich ist sie eine Frühaufsteherin, zusammen mit ihrem Frauchen steht sie um kurz vor sieben auf, folgt ihr bis fast unter die Dusche, vertilgt anschließend ein leckeres Frühstück, selbstverständlich auch von Frauchen vorbereitet, setzt ihren Schönheitsschlaf dann bis tief in den Nachmittag hinein fort und erkundet abends sehr gerne an der frischen Luft die Umgebung und den Park. Am liebsten futtert Selma Schleck-Snacks, alles andere was sonst Sauce hat und cremig ist. So wie jede Katze auch hat sie einen schönen Kratzbaum im Bungalow und schläft am liebsten auf ihrer grauen Decke.
Ab und an klettert Selma auch gerne mal auf einen Baum, was ihrer Besitzerin nicht nur einmal schon Sorgen bereitete. Als sie eines Tages auf einem acht Meter hohen Baum saß, vergeblich um Hilfe miaute und auch der stundenlange Versuch ihrer Besitzerin und deren Nachbarin sie nicht wieder herunterholte, musste die Tiernotruf-Hotline gewählt werden. Allerdings war diese dann wenig hilfreich und verwies Selmas Frauchen nur auf die Feuerwehrwache. Nach einiger Zeit rückte die Berufsfeuerwehr mit einer sieben-Mann-Besatzung an und siehe da… kein Erfolg. Und das obwohl vor der versuchten Rettungsaktion brenzlig diskutiert wurde, wer denn nun endlich auf die Leiter steigen darf um die gute Tat zu vollbringen, frei nach dem Motto „Streiten sich zwei, freut sich der Dritte“ oder in unserem Fall „Es freut sich keiner“. Einer der Feuerwehrmänner versuchte die Besitzerin zu beruhigen und versicherte ihr, dass sie ihre Katze gern gerettet hätten, doch Selma kletterte immer höher und höher bis zum Baumwipfel. Zwei Stunden später saß unser Abenteurer immer noch auf der Baumkrone, bis zwei Damen ihn erblickten und sich sofort schworen: „Bevor wir diese Katze nicht runter vom Baum ist, gehen wir nicht!“ Gesagt, getan. Die beiden Retterinnen zogen mitten in der Nacht an allen nur möglichen Ästen dieses Baumes, so, dass Selma von Ast zu Ast springen konnte und schließlich aus einer Höhe von zwei Metern ihren letzten Sprung auf die Wiese machte und sich sofort in ihr Zuhause verzog. Welch Freude das doch letztendlich war!
Heute kann Selmas Besitzerin unbesorgt auch mal zwei Wochen in den Urlaub fahren und findet stets Nachbarn und Freunde, die sich gerne um Selma kümmern, sie hegen und pflegen, aber nach wie vor wohnt Selma am liebsten bei ihrem Frauchen und schaut gemütlich im Bett eingekuschelt eine Serie.
An aktiveren Tagen macht Selma auch gerne mal einen Ausflug zur am olympischen Dorf immer noch fortlaufenden Baustelle der Stufenbauten und wir können daraus schließen, dass ihr der Beruf einer kompetenten Bauarbeiterin gut passen würde!