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[:de]Brexit – Was wird aus Erasmus?[:en]Brexit – What will happen to Erasmus?[:]

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Welchen Einfluss hat das Votum der Briten auf Erasmusstudenten?

Seit Wochen kommt man praktisch nicht mehr an diesem Thema vorbei: Der Brexit. Seit gestern steht es nun fest: 52% – und damit die knappe Mehrheit der britischen Bevölkerung- haben für den Austritt Großbritanniens aus der EU gestimmt.

Jetzt geht es,  wie auch schon im hochemotionalen Wahlkampf darum, ob  und wenn ja für wen dieser Ausgang positive beziehungsweise negative Konsequenzen haben könnte. Fachleute, Journalisten und Politiker können also weiterhin leidenschaftlich über Prognosen diskutieren, wobei eines sicher ist: wie die Zukunft der internationalen Beziehung zwischen Großbritannien und den Ländern der EU aussehen wird, muss nun in langwierigen und zähen Verhandlungen geklärt werden.

Neben möglicherweise gravierenden wirtschaftlichen Veränderungen könnten für die Studenten in unserem Dorf vor allem die Auswirkungen auf beliebte Austauschprogramme wie das begehrte und viel genutzte Erasmus Programm relevant sein.

Konkret stellt sich die Frage: Wird das Erasmus Programm eingeschmolzen?

Wie die Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), Margret Wintermantel erklärte, werde das britische Votum gegen die Mitgliedschaft in der EU erhebliche Auswirkungen auf die Mobilität von Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern haben. Ob das Erasmusstudium oder Praktika in Großbritannien weiter möglich sein werden sei Gegenstand der künftigen Verhandlungen.

Es wäre in jedem Fall zu bedauern, wenn diese Möglichkeit für uns eingeschränkt werden würde, nachdem Generationen von Studenten davon profitiert haben und es praktisch selbstverständlich geworden ist, ein Semester seines Studiums im Ausland zu verbringen. Wie realistisch ist also dieses unschöne Szenario?

Ein Blick über die Grenze zeigt: Die EU- Mitgliedschaft ist keine zwingende Voraussetzung für die Teilnahme eines Landes am Programm. Denn bis vor wenigen Jahren war auch die Schweiz als nicht EU-Land mit dabei und wurde aber 2014 aus dem Erasmus Programm ausgeschlossen (als Konsequenz auf eine Abstimmung, in der die Mehrheit der Schweizer für einen Zuwanderungsstopp gestimmt hatte). Eine ähnliche Situation also, wie sie jetzt auf Großbritannien zukommen könnte. Der Aufschrei und die Sorge der Studenten, war damals sehr groß – doch mehr als ein Jahr später ziehen die Hochschulen eine vorsichtig positive Zwischenbilanz. Das Abstimmungsresultat brachte entgegen der Erwartungen kaum einen Studierenden um sein Austauschsemester. Der Grund dafür war, dass unter hohem administrativem Aufwand und mit vielen Verhandlungen eine Übergangslösung das sogenannte SEMP (Swiss European Mobility Programme) geschaffen werden konnte.

Diese Erfahrung gibt also Anlass zur Hoffnung, dass auch im Falle eines Ausschluss Großbritanniens aus dem Erasmus Programm eine praktikable Lösung gefunden werden wird. Je nach Ausgang solcher Verhandlungen, könnte es für Austauschstudenten aber teurer werden.

Quellen:

  1. https://www.tageswoche.ch/de/2015_03/basel/677857/ 
  2. https://www.n-tv.de/politik/Das-geschah-am-Freitag-24-06-2016-Teil-II-article18019321.html
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A Short Summary
In the past few weeks there has been only one important issue: The Brexit. Now it’s confirmed: Britain will leave the EU after the referendum on thursday. The good respectively the poor consequences are not clear at all, but there will be protracted proceedings about the future. Beside the economic changes, there is one topic, that could be of interest to the Students who live in Olydorf.

The Question: Will there be a future for the Erasmus-programme?

The President of the German Academic Exchange Service (DAAD) Margret Wintermantel declared that there will be grave consequences on the mobilty of students and scientists, because of the vote. The further existence of Erasmus depends on the following negotiations:

It would be really bad for the students, if this posibility would be omitted after a long success story for many generations, who benefitted from the exchange. But how realistic is this worst case scenario?

The EU-membership is no requirement for the participation in the Erasmus programme as we could see on the example of Switzerland. They used to have the programme years ago, but in 2014 they where excluded by the EU as a penalty for their referendum against immigration. A situation is likely to hit Britain in the following months. During this time the students also worried about the consequences of the exclusion. But more than one year ago the univerities were able to say that the result of the  referndum, against all the expectations had nearly no bad effects on students, who wanted to do a semester abroad. The reason therefore was that they negotiated a temporary solution called SEMP- Swiss Mobility Programme.

With this experience in mind there exists some hope after the Brexit. It is possible to create a workable solution in case of an exclusion of Erasmus, but due to the results of the negotiations, it could be more expensive for studentes to do a semester abroad in Britain.

References:

  1. https://www.tageswoche.ch/de/2015_03/basel/677857/ 
  2. https://www.n-tv.de/politik/Das-geschah-am-Freitag-24-06-2016-Teil-II-article18019321.html
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