Doch wie sind die Olympischen Spiele überhaupt entstanden und wie haben sie sich zu dem entwickelt, was sie heute sind?
Der Ursprung der Wettkämpfe liegt im antiken Griechenland und sie sind zunächst auf der Halbinsel Peloponnes im namensgebenden Ort Olympia ausgetragen worden. Aufzeichnungen hierzu reichen bis in das 8. Jahrhundert vor Christus zurück, somit haben die Wettkämpfe bereits fast drei Jahrtausende Bestand. Dem Mythos zufolge hat Herakles den Wettstreit dabei zu Ehren seines Vaters Zeus austragen lassen, wobei sich der religiöse Kult auch dadurch geäußert hat, indem zu dem normalen Ablauf der Wettkämpfe Feste und Opferrituale für die Götter hinzugekommen sind.
Neben diesem Aspekt unterscheidet sich die antike Austragung jenes sportlichen Ereignisses von der heutigen Form der Olympischen Spiele vor allem dadurch, dass die Teilnahmebedingungen der Sportler streng geregelt gewesen ist und sich stark an ihrer Herkunft orientiert hat. Im Laufe der Zeit haben dabei immer öfter tatsächliche Berufssportler statt den einfachen Amateuren partizipiert. Da mit dem Sieg Ruhm, Befreiung von Steuern und Verpflegung auf Staatskosten einhergehen, haben immer Teilnehmende dies als Anlass für Betrug genutzt. Ein extremes Beispiel stellt dabei Kaiser Nero dar, der aufgrund von Bestechung in sechs Disziplinen gewinnen hat können. Dies hat letzten Endes neben der Verbreitung des Christentums und dem damit zurückgehenden Heidentum zum Verbot der Olympischen Spiele durch christliche Kaiser Theodosius im Jahr 394 n. Chr. geführt.
1500 Jahre später sind die Olympischen Spiele am 23. Juni 1894 wiedereingeführt worden, angeregt durch den französischen Studenten Pierre de Coubertin. Für ihn sollte das sportliche Fest dazu dienen, die verschiedenen Nationen zusammenzubringen. Ausgehend von dieser Idee ist das erste Internationale Olympische Komitee (kurz: IOC) gegründet worden, welches sich zur Bestimmung der Disziplinen und Regeln getroffen hat.
Während aber zunächst nur Männer und vorrangig Griechen bei den ersten modernen Olympischen Spielen in Athen teilgenommen haben, ist es Coubertin wichtig gewesen, dass das Ereignis unpolitisch und für alle Nationen frei zugänglich sein soll. Im Zuge dessen sind 1913 hierfür auch die 5 Ringe als Symbol entstanden, welche die fünf Kontinente repräsentieren.
Doch auch wenn Ansprüche des Unpolitischen und des Friedens an die Spiele gestellt worden sind, haben etliche Ereignisse immer wieder die Freude an den Wettkämpfen überschattet, sei es etwa 1936 zu Zeiten des Nationalsozialismus oder 1972 bei den Spielen in München.[1]
Trotzdem besitzt die Austragung bis heute ihren Reiz und Millionen von Menschen erleben jedes Mal am Fernsehen oder auch hautnah im Stadion spannende Erlebnisse mit der eigenen Nation mit, genauso freut man sich aber auch für andere – der Gedanke der Zusammenführung Menschen aller Art ist also bis heute spürbar. Angesichts dessen freuen sich die meisten bestimmt schon auf Olympischen Winterspiele nächstes Jahr in Südkorea! Und bis dahin überbrücken wir die Zeit mit unseren eigenen Spielen hier im Dorf – viel Spaß allen Partizipierenden und Zuschauenden! ?
[1] Vgl. Aufmkolk, Tobias; Wiechers, Nina: Geschichte der Olympischen Spiele. URL: https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/sport/geschichte_der_olympischen_spiele/index.html (letzter Aufruf: 29.11.2017).[:]