Laut dem Robert Koch Institut infizierten sich bisher über 200.000 Menschen mit SARS-COV-2, etwa 9000 sind daran verstorben. Der Freistaat Bayern ist mit ca. 50.000 Erkrankten am stärksten davon betroffen. Um gegen diese außergewöhnliche Situation, die wir erleben, zu kämpfen, führte die Regierung verschiedene strenge Maßnahmen und Einschränkungen im Alltag der Bürger durch. Beispielsweise gibt es in öffentlichen Verkehrsmitteln und geschlossenen Gebäuden eine Mundschutzpflicht. Wer dagegen verstößt, dem drohen hohe Bußgelder. Eine andere Maßnahme zur Korona-Abwehr wurde vor ein paar Tagen durchgeführt; Alle Einreisenden aus internationalen Corona-Risikogebieten müssen sich bei der Rückkehr nach Deutschland auf das Virus testen lassen – auch wenn man keine Symptome zeigt. Dieser Test wird kostenlos angeboten.
Wie helfen die Kontaktbeschränkung zur Eindämmung dieser Pandemie?
Das Virus hat eine hohe Übertragungskapazität, die eine große Anzahl von Infektionen verursacht. Dies stellt eine große Belastung dar, die für das Gesundheitssystem in jedem Land schwer zu tragen ist, und hierin liegt die Gefahr dieser Pandemie. Die große Anzahl von gleichzeitigen Krankheitsfällen bedeutet, dass nicht jeder eine angemessene medizinische Versorgung erhält. Wenn jedoch der direkte Kontakt mit Menschen verringert wird, wird die Anzahl der Erkrankten schrittweise verringert, und somit wird jeder eine angemessene Versorgung erhalten. Dadurch wird auch die Sterblichkeitsrate bei älteren Menschen erheblich sinken. Darüber hinaus gibt diese Verlangsamung den Experten, die unter Hochdruck arbeiten, mehr Zeit eine Behandlung oder einen Impfstoff zu finden.
Weitere Lockerungen oder Verschärfungen dieser Schutzmaßnahmen richten sich nach der aktuellen Basisreproduktionszahl. Die Basisreproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen von einer infektiösen Person durchschnittlich angesteckt werden, wenn kein Mitglied der Population gegenüber dem Erreger immun ist. Mit Hilfe der Basisreproduktionszahl kann man abschätzen, wie die Ausbreitung einer übertragbaren Krankheit zum Beginn einer Epidemie verläuft und welcher Anteil der Bevölkerung immun bzw. durch Impfung immunisiert sein muss, um eine Epidemie zu verhindern. Die sogenannte „effektive“ Reproduktionszahl R gibt an, wie viele andere ein Infizierter ansteckt, nachdem Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriffen wurden oder ein Teil der Population bereits immun ist.
Kommt bald die zweite Welle?
Die Münchener Virologin Ulrike Protzer warnt davor, dass ein Test auch negativ ausfallen könnte, weil sich der Reiserückkehrer noch in der Inkubationszeit befinden und erst nach drei bis vier Tagen positiv werden könnte. Außerdem stellt das neue Schuljahr eine Herausforderung dar. Wenn man zum regulären „Regelbetrieb“ zurückkehrt, bei dem die Kinder jeden Tag stundenlang engen Kontakt zueinander haben, droht der Anstieg der o.g. Basisreproduktionszahl, denn das Abstandsgebot und die Maskenpflicht gelten NICHT in den Unterrichträumen. Hinzu kommt, dass viele gerade bei dem sonnigen Wetter die Freibäder besuchen und sich in großen Gruopen zusammentreffen. Aus diesem Gründen warnte RKI-Präsident Wieler vor der Gefahr einer zweiten Infektionswelle und raf die Bevölkerung zur Einhaltung der Hygienregeln und Abstandmaßnahmen auf.
