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Olydorf Sustainable Goals

Folge 2.

Gerade zum Corona Lockdown haben sich viele Menschen, vor allem aus Angst, mit übermäßigen Einkäufen von Grundnahrungsmitteln etc. versorgt. Hamsterkäufe – hören sich zwar recht süß an, sind jedoch vor allem in Krisen ernst zu nehmen, da der Egoismus negative Folgen auf Nachhaltigkeit hat.

So zum Beispiel ist aufgrund der Kontaktbeschränkungen das Konzept von Foodsharing für längere Zeit zum Erliegen geblieben. Wenn also zu viel schnell verderbliche Lebensmittel auf Vorrat gekauft werden, landet das Meiste leider wieder im Müll. Im schlimmsten Fall auch noch in die falsche Tonne.

Gerade in München ist es wichtig Biomüll vom Restmüll zu trennen, da aus dem Biomüll zum einen Blumenerde und Energie gewonnen wird. In München wird laut Information der AWM der Restmüll komplett verbrannt und dieser besteht zu fast 40% aus Bioabfall.

In dieser Folge lernt ihr deshalb unsere Sustainable Goals rund um Lebensmittel und Müll kennen.

Sustainable Goal #3: Lebensmittel nicht verschwenden

Ein Drittel des Wocheneinkaufs landet im Müll. Gemüse wird dabei am meisten weggeworfen, gefolgt von bereits zubereitetem Essen und Backwaren. Doch weggeworfene Lebensmittel gibt es auch in der Produktion und im Verkauf. Alleine in Deutschland werden jedes Jahr so rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Das sind umgerechnet 55 Kilo pro Kopf.

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Laut einer Statistik von Welthungerhilfe werden fast 60 % der weggeworfen Lebensmittel wegen überschrittenem Mindeshaltbarkeitsdatum weggeworfen. Das hat Auswirkungen auf den Energie- und Ressourcenverbrauch.

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Das heißt im Klartext:

Im Supermarkt nicht nach den Produkten mit dem längeren MHD greifen, sondern lieber die Produkte nehmen, die bald das MHD erreicht haben.

Außerdem sollten Foodsharing Gruppen genutzt und Lebensmittel, die man in nächster Zeit nicht essen will bzw. kann lieber mit Nachbarn, Foodsavern und Gleichgesinnten über Apps wie ebay-Kleinanzeigen, Uxa oder Fairteiler Gruppen bzw. Essenschränke teilen.

Wer frisches Obst will und Bio vom Biomarkt doch etwas das Budget crasht, kann sich an Urban-Gardening Projekten beteiligen. Wie unserem genauso geliebten wie bekannten Gassengarten. Weitere Urban-Gardening Projekte gibt es auch am Bahnwärter Thiel und auf dem Gelände der Bayernkaserne.

Bei wem Gärtnern doch zu viel Arbeit mit sich bringt, für diese Zielgruppe gibt es die Möglichkeit für einen doch etwas größeren Obolus ein Art Gemüsekisten-Abonnement abzuschließen. Hier bekommt ihr regionales (Bio) Obst und Gemüse direkt an die Haustür.

Für Biomarkt, Bäcker und Fast- sowie Slowfood Liebhaber gibt es Apps wie „TooGoodToGo“. Dort kann man gegen einen kleinen Betrag unter anderem (Bio-) Gemüseportionen von Wochen- und Supermärkten, Backwaren, zubereitete Speisen, Craftbeer, Feinkost und vieles mehr erhalten. Wer eine Portion abholen will, sollte jedoch nach Möglichkeit eigene Behälter mitbringen.

Und wenn trotz Foodsharing noch was übrig bleibt, das nicht schimmelt, eigenartig riecht oder im Pelz durch die Küche läuft, dann kann man es bestimmt einfrieren oder eventuell zu Kompott verarbeiten. Das sollte im Detail aber lieber gegoogelt werden.

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Link Appstore, Playstore Uxa/TooGoodToGo:

https://www.uxa-app.com/index.html

https://toogoodtogo.de/de?utm_medium=Search&utm_source=Google&utm_campaign=DE_MARKETING_Search_Google_B2CBrand&gclid=CjwKCAjwzIH7BRAbEiwAoDxxTj3c0xKjzNDJ8CUfezgwch3-VguKb2gGEJjt17I5xbKEx4JWd1eGUBoCsJAQAvD_BwE

Link melon (Plattform zum Teilen von selbstgekochtem veganem Essen):

https://meloncommunity.com/

Link Foodsharing WhatsApp Gruppe:

https://chat.whatsapp.com/ITg4BtdlBUxAX1wPm5OeWp

Link Foodsharing Essenkörbe/Fairteiler:

https://foodsharing.de/essenskoerbe/find/

https://foodsharing.de/?page=bezirk&bid=21&sub=fairteiler

Link brauchbar:

https://www.facebook.com/BrauchBar-Kostenlosladen-in-M%C3%BCnchen-339838759524294/

Urban-Gardening Projekte:

https://instagram.com/gassengarten?igshid=1dtweyydcdwmp

https://www.bahnwaerterthiel.de/projekte/

Link Anbieter Gemüsekisten:

https://www.kartoffelkombinat.de/blog/mitmachen/

https://www.oekokiste.de/betriebe/#finden

Sustainable Goal #4: Müll vermeiden

Müllvermeidung beginnt schon beim Einkaufen. Wer einkaufen geht sollte je nach Umfang des geplanten Einkaufs mit Rucksack und Stoffbeuteln einkaufen gehen. Denn so kommt man nicht in Versuchung Papier oder Plastiktüten aufs Kassenband zu legen.

Wer übrigens Obst & Gemüse einkauft, sollte sich unbedingt wiederverwendbare Netze anschaffen. Auch ein großes Müllproblem sind Kaffeekapseln – denn sie sind zum einen umgerechnet viel teurer als herkömmlicher Filterkaffee, sondern auch ganz schwer zu recyceln. Anstatt Einmalfilter gibt es kostengünstig auch sogenannte (rostfreie) Edelstahl Kaffeefilter zu erwerben.

Im Badezimmer kann man, wenn man seine Gewohnten ändert und auf Einwegprodukte verzichtet, recht unkompliziert Müll vermeiden. Das fängt für Frauen mit wiederverwendbaren und waschbaren Abschminkpads aus Stoff an und für die Harten, die sich der Umwelt zu Liebe nicht zu schade sind, gibts Menstruationstassen.

Wer auf einen Sicherheitsrasierer umsteigt, kann übrigens auch Plastikmüll vermeiden. Sonst heißt es im Bad auf Seife in Plastikflaschen großen einen Bogen machen und lieber zur Stückseife greifen. Apropos Stück…Bei Lush & Co gibts festes Shampoo & Duschgel am Stück und die halten sogar länger als herkömmliche verpackte Körperpflegeartikel in Plastikflaschen.

Wer sich das ein oder andere Teil zur Müllvermeidung besorgen will, sollte jedoch um Verpackungsmüll zu vermeiden lieber in die Innenstadt fahren. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln versteht sich natürlich von selbst. 😉

Sustainable Goal #5: Mülltrennung

Genauso wichtig wie Müll zu vermeiden ist die richtige Mülltrennung und der korrekte Umgang mit angefallenen Müll.

Das heißt im Klartext:

Auch wenn es entspannt ist, alles in eine Tüte zu stopfen, nachts heimlich euren Schrott in – oder im besten Fall – vor die nächstgelegene Mülltonne zu werfen, am Auszugstag euer Apartment bzw. Bungalow Inventar am Gasseneingang oder im Hochhausflur abzustellen, macht ihr nur eurer Faulheit einen Gefallen!

Wenn ihr also das ganze Mülltrennungssystem nicht versteht oder nicht wisst wo, was, wie entsorgt werden muss, dann checkt lieber Seiten wie Olytopia, NABU oder AWM ab, die euch dazu wirklich ausreichend Informationen und Updates zur Verfügung stellen.

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Auch wenn die Verantwortung für manche aufhört, sobald die Klappe der Mülltonnen zugeht, hat schlechte Mülltrennung nämlich weitreichende Konsequenzen. Aus den richtig getrennten Abfällen können Recycling Produkte hergestellt und so natürliche Ressourcen gespart werden. Damit jedoch hochwertiges Recyclingmaterial hergestellt werden kann, muss jeder Haushalt seinen Müll korrekt trennen. Da Restmüll nicht ausreichend von einander getrennt wird, ist es wichtig darauf zu achten was überhaupt in die schwarzen Tonnen darf.

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Erlaubt ist unter anderem:

Asche, Kerzen, Gummi, Fotos, Glühbirnen (Energiesparlampen können überall wo sie verkauft werden zurück gegeben werden), Porzellan, Windeln, Stoffreste, Zigarettenkippen, Tierstreu.

Das heißt im Gesamten:

Wenn ihr Glas, Holz, Papier und alle anderen Materialien, die sonst verwertet werden können, in den Restmüll wirft, können diese potentiellen Recyclingmaterialien von Sortieranlagen nicht hundertprozentig getrennt werden! Zudem werden die wiederverwertbaren Materialien im Restmüll zu stark verschmutzt. Auch wenn die Verbrennung meistens billiger als Recycling ist, sollte man nicht auf die richtige Mülltrennung verzichten. Denn wenn überhaupt getrennt wird, kann auch recycelt werden!

Unsere kleinen Tipps am Rande:

  • Es reicht wenn Joghurtbecher löffelrein sind. Ihr müsst sie nicht extra abspülen.
  • Ebenso macht ihr Sortieranlagen einen Gefallen, wenn verschiedene Plastikarten voneinander getrennt werden. Wie zum Beispiel bei Wurstverpackungen auch die Folie komplett abziehen.
  • Bei Papier müsst ihr wiederum die Folie nicht abziehen, denn während dem Recycling Prozess wird das Papier mit Wasser vermixt und in diesem Fall können Folien leicht abgeschöpft werden.
  • Elektroschrott sollte jedoch niemals über den Hausmüll entsorgt werden, da diese unter anderem wegen Schadstoffbildung fachgerecht recycelt werden müssen. Zudem ist es gesetzlich verboten Elektrogeräte über den Hausmüll zu entsorgen.
  • Gute Nachrichten was es Glascontainer angeht sind, dass ordentlich nach Farben getrenntes Glas fast zu hundert Prozent recycelt werden kann. Blaues und gelbes Glas können dazu über den Container für Grünglas entsorgt werden. Außerdem müssen Gläser zum Beispiel für Babynahrung oder Joghurt und Flaschen nicht vorher ausgespült werden (normale Trinkgläser gehören nicht in den Glascontainer sondern in den Restmüll).
  • Bei den Papiertonnen solltet ihr ebenfalls aufpassen, was ihr dort reinwirft. Thermopapier (Kassenzettel, Fahrkarten, beschichtetes Backpapier) gehört leider dort nicht rein, sondern in den Restmüll. Wenn ihr Collegeblöcke, Notizbücher, Taschentücher, Klopapier ect. auf der Einkaufsliste stehen, achtet beim Einkauf auf den Blauen Engel. Der Blaue Engel garantiert unter anderem, dass der normalerweise enorme Chemikalieneinsatz bei der Papierproduktion reduziert wird.
  • Obwohl auf dem heimischen Kompost gekochte Lebensmittelabfälle nichts zu suchen haben, können diese ohne Zweifel in die Biomülltonne. NABU, AWM und unser örtlicher GRAS Ausschuss sprechen sich übrigens gegen die Verwendung von Bioplastiktüten aus. Wenn Biomüll korrekt getrennt wird, kann in der Biogasanlage daraus Energie gewonnen werden und landet so nicht in der Müllverbrennungsanlage. Bei der Müllverbrennungsanlage wird aus der daraus erzielten Wärme Energie gewonnen. Die Energiegewinnung in der Biogasanlage ist aus ökologischer Sicht daher sinnvoller.
  • Batterien werden überall wo sie verkauft zurück genommen.

Möbel, die ihr über die Olydorf interne Facebook Gruppe oder andere Verkaufsplatformen nicht verkaufen konntet, nicht im Olydorf abstellen. Auch wenn eure Absicht ist, dass diese von anderen Bewohnern spontan übernommen werden können, ist meistens doch der Fall, dass die Hausmeister die Möbel in Sperrmüll Container werfen. Wenn ihr wirklich gutes tun wollt, bringt gut erhaltene Möbel zu sozialen Einrichtungen oder Institutionen. Teilweise holen diese Einrichtungen Möbel auch selbst ab. Nachfragen schadet also nie!

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Link Informationen AWM:

https://www.awm-muenchen.de/abfallentsorgung/infomaterial/privathaushaltehausverwaltungen.html#Abfalltrennung

Link Olytopia:

https://instagram.com/olytopia?igshid=pztqu10ejoj9

Link Diakonia:

https://diakonia.de/index.php?Itemid=484

Link Condrops:

https://www.condrobs.de/einrichtungen/spendenladen

In unserer finalen Folge erfahrt ihr alles Rund um Kleidung und Reisen und warum man kaputte Geräte nicht sofort wegwerfen muss.


Hier geht es zu Folge 1:

https://dorfbladl.com/olydorf-sustainable-goals/