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Olydorf Sustainable Goals

Folge 1.

Es gibt Jugendliche, die gehen Freitags auf die Straße um für mehr Klimaschutz zu protestieren. Jahrelang wurde der Hambacher Forst von Umweltaktivisten belagert um eine Rodung für den Braunkohleabbau zu verhindern. Aber auch unser Olydorf wurde schon durch mehrere Cleanup-Aktionen vom Müll befreit. Vor einem Jahrzehnt hätte man diese umweltbewussten Menschen wahrscheinlich noch als „Ökotante“ abgestempelt. Doch das Nachhaltigkeitsbewusstsein in der Bevölkerung tendiert immer mehr dazu auf unsere Umwelt zu achten. Trotzdem betrifft das leider nicht alle. Bis vor kurzem dachte sich bestimmt noch ein Teil der Leute: Wozu die Aufregung? – Bei schlechtem Wetter fahr ich trotzdem mit dem Auto zum ZHS! 

Doch es sind die Bilder verheerender Waldbrände in Australien im Winter 2019/2020 und aktuell wieder einmal in Kalifornien, die eigentlich auch den Letzten zum Umdenken bewegen sollten. Denn es ist der Klimawandel, der die Bedingungen für Umweltkatastrophen verschärft, extremer macht und uns zwingt nachhaltiger und umweltfreundlicher zu handeln.

Aus diesem Anlass haben wir für euch eine Serie an studentenfreundlichen Tipps zusammengestellt, die euch helfen den Schritt in ein nachhaltigeres Leben zu wagen.

Olydorf Sustainable Goals


Sustainable Goal #1: Zur Ökobank wechseln

Die sogenannte Grüne Bank wickelt ihre Geschäfte fair, ethisch und ökologisch ab. In Deutschland gibt es zur Zeit fünf Banken, die empfehlenswert sind. Die bekannteste davon ist die GLS Bank. Eine Ökobank ist gegenüber Kunden transparent was es z.B. die Kreditvergabe angeht. Bei Sparkasse und Co. bekommt man in der Regel keine Informationen wie Investitionen getätigt werden und an wen Kredite vergeben werden. Eine Ökobank sollte aber auch nicht teilweise oder vollständig zu anderen Banken gehören. Gutes Negativbeispiel ist da die DKB Bank, die befindet sich nämlich komplett im Besitz der BayernLB und die wird wiederum mit Rüstungsexporten und ökologisch fragwürdigen Projekten wie die Dakota Access Pipeline in Verbindung gebracht. Ökobanken sind da eben strenger was es Anlagekriterien angeht und investieren z.B. in Projekten aus den Bereichen der erneuerbaren Energien, Bildung oder Gesundheit. Vorausgesetzt die Unternehmen haben nichts mit Tierversuchen oder Ausbeutung von Arbeitskräften zu tun.

Olydorf Sustainable Goals

Olydorf Sustainable Goals
Quelle: fairfinanceguide.de

Sustainable Goal #2: Plastik vermeiden Teil 1

Wer es nicht schafft komplett auf Plastik zu verzichten, kann zumindest den Anfang machen und auf bestimmte Plastikarten verzichten. Denn mit dem Plastikmüll ist es fast wie mit den Kohlenhydraten – es gibt quasi gutes und schlechtes Plastik. Auf das zweite sollte natürlich am besten komplett verzichtet werden. Dazu zählen unter anderem Einwegplastik oder unnötige Plastikverpackungen. Es werden gerade einmal 16 Prozent des Plastikmülls in Deutschland wieder verwertet. Genauer gesagt, zu Rezyklat verarbeitet. Der Rest wird leider verbrannt oder exportiert und das ist alles andere als klimafreundlich. Deswegen heißt die Devise ‚Kenne dein Plastik‘: PET oder PETE (Polyethylenterephthalat) wird zu Erfrischungsgetränk- und Wasserflaschen, Erdnussbuttergefäßen, Flaschen für Salatdressing und pflanzliche Öle verarbeitet und kann zu Polar-Fleece, Tragetaschen, Möbeln, Teppichen recycelt werden.

Bezüglich der Ökobilanz ist die PET-Mehrwegflasche der Gasflasche teilweise überlegen. Das ist bei langen Transportwegen nämlich der Fall. Wer also auf seine Cola, Fanta oder Sprite nicht verzichten will, sollte lieber die Plastik Variante wählen. Sonst sollte Wasser und Bier nur in Gasflaschen gekauft werden, natürlich wenn die auch aus der Region kommen. Das heißt auch, außerhalb von München lieber mal zur regionalen Brauerei greifen. Definitiv am umweltschonensten ist natürlich Wasser aus der Leitung und wenn man in die Uni los muss, einfach die Aluflasche auf- und wiederbefüllen.

Jedoch wer es sich leisten kann, sollte am besten komplett auf Plastik verzichten und Nudel & Co im Unverpacktladen einkaufen.

Falls bei euch eine etwas größere Party ansteht und ihr nicht mehr alle Tassen (und Gläser) im Schrank habt, dann versucht anstelle vom gängigen Plastik Einwegbechern doch mal PLA Becher. PLA (Polylactid acid) ist sogenanntes Bioplastik und wird aus natürlichen Rohstoffen wie Zucker und Stärke aus Mais, Weizen, Zuckerrüben oder Zuckerrohr produziert. Wenn man auf Einweggeschirr nicht verzichten kann, sollte man deshalb eher zu Biokunststoff greifen, da so weniger fossile Rohstoffe verbraucht werden. Dabei sollte jedoch zudem darauf geachtet werden, dass bei der Produktion natürliche Rohstoffe verwendet wurden, welche im besten Fall in der Region oder in Deutschland angebaut werden können.

Sustainable Goal #2: Plastik vermeiden Teil 2

Eine Plastikform, die mit bloßem Auge nicht sofort erkennbar aber trotzdem für Mensch und Umwelt schädlich ist, ist Mikroplastik. Manchmal kommt Mikroplastik durch Abreibung anderer Plastikteile in die Umwelt oder wurde von der Industrie extra produziert z.B. als Zugabe in Kosmetik, Duschgels, Shampoo oder Zahnpasta. Nach der Verwendung dieser Produkte gelangt das Mikroplastik in unseren in die Umwelt und anschließend in unseren Organismus. Deshalb sollte man auch beim Kauf von Kosmetika & Co genauso Acht geben, was man gerade in den Einkaufskorb legt. Einmal in die Umwelt gelangt, hat Mikroplastik verheerende Folgen. Ein Fakt ist schon mal, dass Mikroplastik bis zu 100 Jahre in der Umwelt verbleibt und ein anderer ist, dass dieser extrem anfällig für Schadstoffe wie zum Beispiel Pestizide ist. Die bleiben da nämlich sehr gut haften und weil das Mikroplastik so klein ist, ist es auch noch ein vermeintliches Nahrungsmittel für Muscheln, Fische & Co. Am Anfang haben wir uns noch mit einem Peeling das Gesicht gewaschen und die Zähne mit einer konventionellen Zahnpasta geputzt, doch am Ende landet alles wieder gesammelt auf unserem Teller. In diesem Sinne Bon Appetit!

Olydorf Sustainable Goals


Olydorf Sustainable Goals

In Teil 2 unserer Serie erzählen wir euch bisschen was davon wie ihr zum einen weniger Lebensmittel wegwirft sowie Müll vermeidet und natürlich warum richtige Mülltrennung wichtig ist.