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Anderswo Umwelt

4 Möglichkeiten, im Alltag etwas Gutes zu tun

– Teil 2 –

Plantyflix – das Netflix der Bäume

Bei der nächsten Möglichkeit, die wir euch in diesem Artikel vorstellen möchten, läuft alles ein bisschen anders. Denn bei Plantyflix muss man sich keine Erinnerungen anlegen; es handelt sich letztlich – wie die Endung –flix so gut ahnen lässt – um ein Abo, deren Hauptziel es ist, den CO2 Ausstoß durch Online-Streamen auszugleichen.

  • Probelmatik

Das Problem ist dieses Mal nicht so bekannt. Es liegt nicht gleich auf der Hand, das Online-Streaming mit dem Autofahren zu vergleichen, obwohl diese doch eine Gemeinsamkeit haben: beide sind nicht unbedingt umweltfreundlich. Und so fernliegend es klingt, damit wirbt auch unmittelbar die Plattform Plantlyflix, welche die Wirkung vom Netflix-Abend für die Umwelt insoweit verdeutlicht, als sie dieser mit dem Autofahren in Beziehung bringt. Beim einen ist ein direkter Ausstoß die Ursache des Problems, beim anderen – dem Netflixschauen – ist es wiederum der hohe Energiebedarf, der beispielsweise zum Erstellen der Serien, zur Kühlung der Server und zur Bereitstellung derer bis nach Hause benötigt wird. Gerade dadurch kommt Plantyflix auf die insgesamt 3,8 Mal, die ein Auto um die Welt fahren könnte, um dabei genauso vielCO2 auszustoßen wie alle Netflix-Nutzer zusammen progestreamteSekunde.[1] Man kann sich gar nicht vorstellen auf was für einen astronomischen Wert die Gründer von Plantyflix gekommen wären, wenn sie auch alle andere Streaming-Dienste mitgerechnet hätten, denn allein diese machen schon knapp über ein Drittel des durch die Internetnutzung ausgestoßenen CO2.[2]

4 Möglichkeiten, im Alltag etwas Gutes zu tun

Es ist fast ein Paradoxon, dass man nicht unbedingt beim Einsteigen in den Flieger, sondern schon beim Netflix gucken im Bett, CO2 ausstößt. Doch solche Analyse müssen wir auch berücksichtigen, wenn es um ein nachhaltigeres Leben geht, denn gerade solche indirekten Emissionen tragen am meisten zum Problem bei. Genau deswegen spielen auch Streaming Dienste eine besondere Rolle, denn sie haben sich seit einigen Jahren in unseren Leben etabliert und sind damit unverzichtbarer Teil unseres Alltags geworden. Sei es Netflix, Spotify, YouTube, das Wachstum ihrer Nutzerzahlen steigt und wird weiterhin exponentiell steigen. Diese neue Form von CO2-Emissionen gilt es also auch zu reduzieren.

  • Lösungsansatz und dessen Vorteile

Zwar muss man fairerweise zugeben, dass einige Anbieter – wie eben Netflix – sich vor wenigen Jahren zum Reduzieren ihrer Umweltbelastung bekannt haben und ihren Energiebedarf aktiv aus grünen Energiequellen beziehen[3], allerdings ist dies nur ein Bruchteil der Emissionen in der Branche. Es geht – wie man das vielleicht aus anderem Kontext wie dem Wasserverbraucht kennt – vielmehr um die Herstellung des Produkts selbst als um den Verbrauch des „Ladens“, wo es verkauft wird.

4 Möglichkeiten, im Alltag etwas Gutes zu tunDie Idee ein „Baum-Abo“ zum Ausgleich der CO2-Emissionen, die durch das Netflix-Streamen entstehen, anzubieten scheint daher eine plausible Möglichkeit zu sein, unseren entweder gleichbleibenden oder immer größer werdenden ökologischen Fußabdrucks auszugleichen.      
Dabei muss man nicht gleich aufgrund der Verbindlichkeit, die das Wort „Abo“ mit sich bringt, erschrocken sein, denn es geht Plantyflix darum das Konzept so „Netlixnah“ wie möglich zu gestalten. (Ja, sogar die Webseite ist ausnahmsweise nicht grün, sondern rot). Ein Plantyflix-Abo gibt es schon ab € 1 im Monat, wodurch 24! Bäume gepflanzt werden und – nach Plantyflixs Angaben – genau die eine Stunde Netflix am Tag ausgeglichen werden kann.

4 Möglichkeiten, im Alltag etwas Gutes zu tun

Auch bei Plantyflix gilt das Prinzip, die verkomplizierten Analysen hinter dem Problem so „User-freundlich“ wie möglich zu gestalten. Deswegen werden zum einen direkt auf der Homepage [https://de.plantyflix.com]  exemplarisch die ungefähren Ausstoßwerte beim Anschauen bestimmter Serien angezeigt und zum anderen die Abo-Möglichkeiten nach dem persönlichen täglichen Netflix-Konsum berechnet, sodass sich die Nutzer eine Idee darüber machen können, wie viel Geld sie dann theoretisch zum Netflix-Abo noch drauf legen müssten, um dabei ihren CO2 Ausstoß komplett ausgleichen und mit „grünem Gewissen“ nach dem Netflix-Abend schlafen gehen zu können.

4 Möglichkeiten, im Alltag etwas Gutes zu tun
  • Wie kann ich die App im Alltag einsetzten?

Zwar hat Plantylflix kein ultimativer Ausstoßrechner für alle Netflix-Serien, Dokus, Filme, Talkshows usw., geschweige denn ist das Abo des Berliner Startups mit eurem Netflix-Konto verbunden! Allerdings könnt ihr anhand der Beispiele auf der Plantyflix-Webseite immer Vergleiche ziehen und euch somit einen guten Gesamteindruck über euren persönlichen ökologischen bzw. digitalen Fußabdruck machen.

Wenn man aber nicht immer die CO2 Ausstoßwerte jener Serie vergleichen möchte, bevor man sie sieht (ja, das klingt zugegebenermaßen etwas fernliegend), dann kann man ja direkt ein Abo schließen und Plantyflix die Einnahmen ins Pflanzen von Bäumen investieren lassen. In nur 3 Schritten und schon wie gesagt ab € 1 im Monat kann man direkt den täglichen Netflix-Konsum umweltneutral genießen.

Ende Teil 2 der Mini-Serie „4 Möglichkeiten im Alltag etwas Gutes zu tun“


[1] Zur vollständigen Berechnung siehe Fußnote 4 auf https://de.plantyflix.com.

[2] https://theshiftproject.org/en/article/unsustainable-use-online-video/

[3] https://media.netflix.com/en/company-blog/a-renewable-energy-update-from-us