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4 Möglichkeiten, im Alltag etwas Gutes zu tun

– Teil 4 –

Tab for a cause

Wir bleiben im digitalen Alltag und schauen aber jetzt nach Möglichkeiten, bei der Nutzung des PCs – dem Studenten treuen Begleiter. Und damit ist direkt die Internetrecherche gemeint, denn überwiegend dafür benutzen wir unsere PCs. Sei es, um irgendetwas mit Hilfe einer Suchmaschine zu recherchieren oder direkt, um auf eine bestimmte Webseite zuzugreifen; immer gibt es eine Instanz zwischen uns, unserem PC und dem Internet: den Browser. Und diesen „Zwischenschritt“, der bisher komplett unterschätzt wurde, wussten die Gründer von „Tab for a Cause“ für einen (oder besser gesagt mehrere guten Zwecke) zu verwenden.

  • Problematik

Es gibt – wie angedeutet – kein spezifisch zu unterstützendes Projekt und somit auch kein besonderes Problem. Bei „Tap for a Cause“ sind vielmehr die Nutzer, diejenigen, die zwischen den „Charities“ auswählen, die sie persönlich unterstützen möchten. Seitens „Tab for a Cause“ wurde allerdings auf die Vielseitigkeit der Spendemöglichkeiten geachtet. So gibt es beispielsweise NGOs, die sich gegen den Welthunger einsetzen, sowie andere die ihren Fokus eher auf die Wasserversorgung, oder die Bildung in Afrika legen. Ebenfalls organisiert „Tab for a Cause“ bei größeren Ereignissen Sammelkampagnen, wie beispielsweise bei den Buschfeuern in Australien oder eben bei der COVID-19 Pandemie.

4 Möglichkeiten, im Alltag etwas Gutes zu tunAktuell kann man folgende Organisationen mit Hilfe von „Tab for a Cause“ unterstützen:

4 Möglichkeiten, im Alltag etwas Gutes zu tun
  • Lösungsansatz und dessen Vorteile

„Tab for a Cause“ setzt auf sogenannte Browser Erweiterungen; also Anwendungen, die im Browser installiert werden können, um von bestimmten extra Funktionen zu profitieren. Das Spezielle an „Tab for a Cause „liegt darin, dass es genau bei jedem neuen Fenster (oder eben Tab), dass man im Browser öffnet, drei kleine Werbebanner öffnet, mit denen sie Einnahmen erzielen, die man wiederum in Form von „Herzen“ erhält. Diese können dann dazu genutzt werden, ein Teil der Werbeeinnahmen an eine der verschiedenen „Charities“ zu senden. So einfach lässt sich auch mit den „nervigen“ Werbebannern etwas Gutes tun. Und ja, rein theoretisch spammt man sich auf diesem Wege selbst mit Werbung zu, praktisch gesehen sind allerdings die Werbebanner, die von „Tab for a Cause“ geschaltet werden, nicht mit den normalen Seitenbanner zu vergleichen, die einen auf jeder üblichen Webseite erwarten. Im Gegensatz dazu, fallen diese beim Öffnen des neuen Fensters kaum auf, da man einen neuen Tab sowieso nur dann aufmacht, wenn man schnell etwas anderes suchen möchte. Während der 3-5 Sekunden, die das in Anspruch nimmt, hätte 4 Möglichkeiten, im Alltag etwas Gutes zu tunman demnach sowieso nicht auf die sonst leere Tab-Seite geachtet.

4 Möglichkeiten, im Alltag etwas Gutes zu tun

So würden die Tabs mit Werbung und den einstellbaren Widgets wie z.B die Uhr, Bookmaks, Todo´s, Shortcuts und Quicknotes ausschauen:

Wie auf dem Screenshot zu sehen ist, stehen oben rechts zwei wichtige Zahlen. Zum einen die Zahl eurer gesammelten Herzen und zum andere die Gesamtsumme, die „Tab for a Cause“ durch ihre Nutzer bisher an seine „Charities“ spenden konnte. Dabei ist allerdings wichtig zu erwähnen, dass der tatsächliche Wert jedes Herzens in Dollar nicht festgelegt ist, sondern immer wieder zwischen 1/10 and 1 USD-Cent variiert. Glücklicherweise kann man sich aber auf die Transparenz der Entwickler der Erweiterung verlassen, welche seit 2011 pro Quartal ihre Finanzberichte veröffentlichen.[1]Zwar fließt bei „Tab for a Cause“ im Vergleich zu den anderen hier dargelegten Möglichkeiten ein niedrigerer Prozentsatz der Einnahmen direkt in die Organisationen, dabei ist aber auch das spezifische Modell der indirekten Mittelbeschaffung durch die Werbeinnamen zu beachten und die sonstigen Kosten, die ein solches Unternehmen mit sich bringt. Nach eigenen Angaben bemüht sich „Tab for a Cause“ immer darum mindestens 30% der Einnahmen zu spenden, wobei sie in der Vergangenheit bis zu 90% direkt gespendet haben.[2]

  • Wie kann ich die App im Alltag einsetzten?

Um „Tab for a Cause“ im Alltag sinnvoll einzusetzen muss man so gut wie nichts tun, solange man die Erweiterung in seinem Browser installiert hat.  (Satz gelöscht) Tabs aufmachen und direkt was Gutes tun. Allerdings muss man ab und an trotzdem aktiv werden: und zwar in die Projekte reinschauen, um die gesammelten Herzen auch tatsächlich zu spenden!

Pro Tipp 1: Wenn ihr überlegt, euch tatsächlich bei „Tab for a Cause“ anzumelden, könnt ihr bei der Registrierung direkt folgenden Link benutzen https://tab.gladly.io/?u=jose19 . Pro geworbene Person erhält man nämlich 350 extra Herzen, die man sich natürlich nicht auszahlen lassen, sondern lediglich weiterspenden kann. All eure Herzen würde ich (José) an die Charity „GiveDirectly“ https://www.givedirectly.org spenden. (Es sei denn ihr möchtet diese anders verteilen – schreibt uns dafür eine kurze Nachricht an @kult.olydorf)

Pro Tipp 2: Auch mit dem neuen Projekt des Teams von „Tab for a Cause“ könnt ihr auf ähnlicher Art und Weise Geld spenden, indem ihr einfach im Internet sucht. Das Projekt heißt deshalb „Search for a Cause“ https://search.gladly.io und funktioniert ähnlich wie die inzwischen viel bekanntere Suchmaschine Ecosia.

Fazit

Es gab viele verschiedene Zahlen in diesem Artikel, doch eines darf nicht vergessen werden:

Hinter diesen Zahlen stehen Menschen und nicht nur Menschen in Plural, sondern vielmehr im Singular. Hinter allen strukturellen Problemen, die die oben beschriebenen „Charities“ und Initiativen notwendig machen, steht – so hart es klingt – ein Kind, eine Frau oder ein Mann, die gerade verhungern, keinen Zugang zu Bildung, Medizin, Wasser, Energie oder einem einfachen, friedlichen Dach über dem Kopf haben.
Dabei wäre es also ein Fehler zu vergessen, dass Zahlen einen unechten Eindruck über dieses ganze Leid entstehen lassen und insoweit nur deskriptiv bzw. kalt sind, denn sie zeigen uns zwar glasklar, wie sehr unsere Hilfe benötigt wird, doch lassen sie uns gleichzeitig ganz schnell vergessen, wie dringend Hilfe gebraucht wird und wie herzerwärmend es sein kann, anderen – wenn auch nur mit vergleichsweise wenig – zu helfen. Schön ist uns immer daran zu erinnern, wenn jeder von uns dem anderen helfen wollen würde, auch gleichzeitig allen geholfen wäre.[3]

Wir hoffen einige von euch mit diesem, für die tatsächliche Tiefe und Komplexität der dargelegten Probleme, zugegebenermaßen kurzen Artikel zum Nachdenken angeregt und euch darüber hinaus auch praktische Beispiele aufgezeigt zu haben. Mit diesen könnt ihr in eurem Alltag – und dabei auch nur mit geringem Aufwand – anfangen, die Welt zum Positiven hin zu verändern.


[1] https://tab.gladly.io/financials/

[2] https://gladly.zendesk.com/hc/en-us/articles/205954618-How-does-Tab-for-a-Cause-raise-money-for-charity-

[3] Marie von Ebner-Eschenbach, 1911.