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Tour durch München, Minga oder doch Monaco?

Teil 8

Siegestor

Das Siegestor entstand zwischen 1843 und 1852 und trennt die Leopoldstraße von der Ludwigstraße sowie heute die Stadtbezirke Maxvorstadt und Schwabing voneinander. Im Jahr 1840 hat Ludwig I. den Bau in Auftrag gegeben und sollte im Stil des Konstantinbogens in Rom gestaltet werden. 

Das Siegestor dient als archiktonisches Gegenstück zur Feldherrenhalle am Odeonsplatz (Erinnerungsdenkmal der Generäle). Jedoch wurde Münchens Triumphbogen den bayerischen Soldaten gewidmet. Die Quadriga (zweirädriger Streitwagen gezogen von vier Zugtieren) zeigt die Bavaria mit vier Löwen und blickt in nördliche Richtung. Zudem ist auf der Nordseite die Inschrift „Dem bayerischen Heere“ zu lesen. Der Widmungsspruch erinnert an das siegreiche Ende der Befreiungskriege von 1815 (Napoleons Herrschaft). Die Bavaria sieht theoretisch dem bayerischen Heere entgegen, da im 19. Jahrhundert auf der nördlichen Himmelsphäre größtenteils nur Felder und Wiesen zu sehen waren.

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Die Bildmotive der Reliefs zeigen Kampfszenen und die Medaillons stellen Allegorien der damaligen bayerischen Kreise dar – wie zum Beispiel für Ober- und Niederbayern die Alpenviehzucht oder für Schwaben die Weberei.

Das Siegestor und die Quadriga wurden durch Bombenangriffe stark beschädigt. Auf Befehl des Alliierten Kontrollrates mussten alle nazistischen und militärischen Denkmäler sowie Gebäude abgerissen oder zumindest umgestaltet werden.

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So wurde nach dem Zweiten Weltkrieg das Siegestor schlichter wieder aufgebaut. Aufgrund der Entmilitarisierung wurde aber auf die krönende Quadriga verzichtet. Mit der Inschrift auf der Südseite „Dem Siege geweiht, vom Krieg zerstört, zum Frieden mahnend“ wollte man bewusst ein Friedensmahnmal schaffen. Es soll mahnend daran erinnert werden, dass Kriege nicht nur Siege, sondern auch Tod und Zerstörung mit sich bringen. Erst Anfang der 1970er Jahre wurde die Quadriga erneut angebracht.  

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